Natur und Lebensqualität
Grünflächen und Lebensräume erhalten und regenerieren
Bernau soll mit seinen grünen Ortsteilen auch in den kommenden Jahren seinen naturnahen Charme erhalten. Trennflächen zwischen einzelnen Ortsteilen müssen als Zäsuren erhalten bleiben. Auch in unserer Kernstadt ist der Erhalt verbliebener Grünflächen unser Gebot.
Ökologisch beschädigte und sensible Gebiete wie Panke und Teufelspfuhl wollen wir als Lebensraum für Pflanzen und Tiere lebenswerter machen.
Den „Teufelspfuhl nördlich des Bahnhofcenters wollen wir aktiver sanieren und zum zentrumsnahen Naherholungsgebiet weiter entwickeln. Die umschließende Bebauung des Heeresbekleidungsamtes soll mit möglichst vielfältiger Wohnnutzung und verträglicher Gewerbe-Durchmischung wiederbelebt werden.
Kettensägenpolitik? Nein Danke!
Bündnis 90 / Die Grünen bekennen sich ausdrücklich zum Schutz von Bäumen und Alleen. Wir haben dies auch mit unserem Einsatz zum Erhalt der Rüdnitzer Allee gezeigt. Kahlschlag und Verstümmelung von Bäumen wie in der Heinrich-Heine-Straße lehnen wir ab. Besonders in baumgeprägten Ortsteilen sind die Kahlschläge ein schlimmer Verlust. Wie sollen Bäume so jemals zu Naturdenkmalen altern, uns erstaunen und bereichern können?
Maßvoller und bedarfsgerechter Straßenbau und der Erhalt des Straßengrüns schließen sich nicht aus und helfen, Identität zu bewahren.
Unserer Überzeugung nach ist es nicht erforderlich, jedes Erschließungsgebiet komplett zu entholzen und einzuebnen. Eine Parzellierung und Bauplanung kann behutsam auch um den vorhandenen Baumbestand herum erfolgen. Bäume bereichern diese Gebiete mit Charakter.
Wir setzen uns für eine Baumschutzsatzung ein, die auch tatsächlich ihrem Namen gerecht wird.
Bei Neuanpflanzungen möchten wir besonders in Siedlungsstraßen die Anpflanzung alter Obstsorten fördern, die in den immer kleiner werdenden Gärten keinen Platz mehr finden. Sie sind ortsbildprägende Merkmale Brandenburgischern Straßen. Mit Kleinbetrieben, die sich auf Fruchtsaft und Baumpflege spezialisiert haben, können günstige Bewirtschaftungs-Möglichkeiten gefunden werden.
Wir setzen uns für Baumpatenschaften von Anwohnern mit„ihren Straßenbäumen und -Sträuchern ein. Fachkundige Pflege sollen Paten in Workshops erlernen: Bürger können sich so Gewinn bringend einbringen, und die Nachbarschaften werden gestärkt.
Naturschutz stärken – Umweltausschuss einrichten
Belange der Ökologie und des Umweltschutzes wurden in der ausklingenden Wahlperiode oft als „ 5. Rad am Wagen“ behandelt und gingen bei der täglichen Arbeit der Stadtverwaltung oft unter.
Wir fordern zur Einrichtung eines Umweltausschusses der Stadtverordnetenversammlung auf, welcher mit notwendigen Kompetenzen auszustatten ist.
Genfood?- Nein Danke!
Das Thema Gentechnik hat gerade erst neue Relevanz erlangt. Den Anbau und die Nutzung gentechnisch veränderter Pflanzen lehnen wir nach wie vor kategorisch ab.
Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zum Verbot gentechnisch veränderter Saatausbringung auf städtischen Flächen im Jahr 2008 war begrüßenswert. Er ist jedoch nicht ausreichend. Wir setzen uns für einen ergänzenden Beschluss der Stadtverordnetenversammlung ein, welcher Zutaten im Schul-, Kita- und Hortessen ohne Gentechnik schon in den Ausschreibungsbedingungen obligatorisch vorschreibt.
Verkehr
Straßen bauen und verbessern- ohne Geld zu verbrennen – Bürgerbeteiligung erhöhen!
Der Ausbau unbefestigter Straßen und Wege ist ein wichtiges kommunalpolitisches Interventionsfeld, darf aber nicht zum Selbstzweck verkommen, dem sich alle anderen Interessen automatisch unterordnen.
Die Bürgerbeteiligung beim Straßenausbau ist frühzeitiger durchzuführen, und die echte Einflussmöglichkeit zu stärken.
Maßvoller und bedarfsgerechter Straßenbau und der Erhalt von möglichst viel bestehenden prägenden Bäumen schließen sich nicht aus. Das hilft, Identität zu bewahren.
Guter „Rad“ ist nicht teuer
Lärm und Feinstaub werden geringer, wenn mehr Rad gefahren wird. Gesunde Bewegung passt zu einer Gesundheitsstadt Bernau, und es bewegt auch das Klima.
Das Radverkehrsnetz muss kontinuierlich ausgebaut und gepflegt werden. Das sind gar nicht zwingend Radwege, sondern die fahrradfreundliche Gestaltung und Vernetzung von Siedlungsstraßen abseits des größeren Verkehrs. Geschickte Ergänzungen müssen gar nicht teuer sein, sind aber sehr wirkungsvoll. Die Vermischung von Radverkehr mit Fußgängerverkehr auf kombinierten Geh- und Raqdwegen lehnen wir ab. Radfahrer und Fußgänger fühlen sich unsicher auf solchen Kombi-Wegen.
Das Radverkehrskonzept aus 2004 wird zu schleppend und halbherzig umgesetzt (z.B. Furten markieren, etc.).
Tempo-30 Zonen wollen wir vermehrt ausweisen lassen, sowohl mit Hindernissen auf oder seitlich der Fahrbahn, als auch durch sinnvolle und erkennbare Beschilderung.
Das P+R Konzept ist auch für Radnutzer bedeutsam. Hier ist Bernau durch das Fahrradparkhaus mit teilweise diebstahlsicheren Radstellplätzen am Bahnhof Bernau ein großes Stück vorangekommen. Dem wachsenden Aufkommen von Elektrorädern soll durch Schaffung von günstigen Auflademöglichkeiten Rechnung getragen werden.
Hierfür schlagen wir den Bau von Solarpanels auf dem Dach des Fahrradparkhauses vor, deren überschüssige Stromproduktion in das Netz der Stadtwerke eingespeist werden könnte.
Die Zu- und Ausfahrt für Radfahrer, die die Zufahrt zum Autoparkhaus schlecht einsehbar kreuzt, ist schlicht eine planerische Fehlleistung: Wir fordern den zeitnahen Erwerb des Grundstückes an der Breitscheidstraße zu marktüblichem Preis – oder den Einsatz von Zwangsmitteln aufgrund höheren Interesses, um eine sichere Zufahrt zum Parkhaus und dessen Erweiterung zu ermöglichen.
Parkstadt Bernau?
Aufgrund hoher Parkgebühren sind die Parkhäuser in Bahnhofsnähe trotz hohen Bedarfs leider ungenügend ausgelastet. Wir setzen uns für günstigere Tarife in der Bewirtschaftung ein besonders für Pendler, die ihr Fahrzeug in Bernau stehen lassen,, um mit der Bahn zu fahren. Es fehlen auch preiswertere Angebote von Mietparkplätzen für regelmäßige Nutzer.
Mit Zahn zum Zug
Die Verzahnung von Bus- und Bahnzeiten muss unbedingt verbessert werden, um die ÖPNV-Nutzung attraktiver zu machen. Die Ressourcenvergeudung wird deutlich, wenn der Bus der Linie 868 am Bahnhof Zepernick am Wochenende nur wenige Minuten vor dem Eintreffen der S-Bahn in Richtung Bernau losfährt.
Wir treten zudem auch dafür ein, dass der stark nachgefragte Abzweig der Buslinie 868 durch das Schönower Wohngebiet über Schönow Kirche zweimal stündlich in jeder Richtung bedient wird, anstelle der bisher üblichen einmaligen Bedienung pro Stunde in jeder Richtung.
Unterversorgte Gebiete (mehr als 600m zur Haltestelle) sind umgehend mit Haltestellen und günstigen Abfahrtzeiten zu versorgen zum Regionalexpress, ODEG und S-Bahn.
Leben, Bauen und Wohnen
Verkehrslärm
Lärm macht krank. Nächtliche verkehrsbedingte Ruhestörungen erhöhen das Risiko lebensbedrohender Herz-/ Kreislauferkrankungen deutlich.
In einigen Ortslagen Bernaus ist der Schienenlärm der Stettiner Bahn vor allem zur Nachtzeit eine ernsthafte Beeinträchtigung für die Bürger. Bisher beschränkte sich die Bundespolitik auf Lippenbekenntnisse und unterfinanzierte freiwillige Lärmsanierungsprogramme.
Es wird jedoch nach aktuellen Prognosen bis lange nach 2020 dauern, bis signifikante Erleichterungen für die betroffenen Mitbürger und Mitbürgerinnen spürbar werden.
Da sich die Zahl der Güterzüge auf der Stettiner Bahn noch weiter erhöht, fordern wir umgehend präventive Maßnahmen in Form von Lärmschutz entlang der Bahnstrecke für Anwohner. Wenn es der Beschleunigung der Lärmsanierung dient, ist für uns auch eine finanzielle Beteiligung der Stadt als freiwillige Leistung vorstellbar. Die Gesundheit unserer Bürger ist uns das wert.
Ortsidentitäten bewahren
Neue Baugebiete in Lobetal, Ladeburg, Schönow , Birkholz, Börnicke und Bernau dulden wir nur im Rahmen des neuen Flächennutzungsplans!
Zusätzlichen Bauflächen auf dem Gebiet unserer Stadt erteilen wir eine klare Absage. Vorhanden Lücken in den Siedlungsgebieten sind zu nutzen und insbesondere der Stadtkern sowie der Gründerzeitring zu stärken. Das Zusammenwachsen der Ortsteile Nibelungen und Pankeborn entlang des Heeresbekleidungsamtes bringt uns der Ausweisung eines stadtnahen Baugebietes und der Entsiegelung des kaum genutzten Gewerbegebietes „Schönfelder Weg“ einen deutlichen Schritt näher. Hier bringt eine Neuordnung und Umnutzung des Gewerbegebietes künftig weniger Konflikte und wünschenswerte Wohnverdichtung in attraktiver Stadtnähe – und das bei Entsiegelung und Sanierung der Böden!
Wir meinen, dass besonders flächenschonend gebaut werden muss, um den bisherigen Bodenverbrauch deutlich zu reduzieren. Boden ist keine erneuerbare Ressource!
Der Umgang mit dem Chemieunfall im Bereich Teufelspfuhl, die millionenschweren Nachwirkungen der GEAB- und Bresto-Brände sind Aufgaben für uns – und nicht für unsere Enkel!
In städtischer Verantwortung werden diese millionenschweren Altlasten bisher nur verwaltet, aber nicht saniert.
Im Gewerbegebiet „Schönfelder Weg“ halten wir eine Ausweisung eines Misch- und eines Wohngebietes für denkbar, um Nibelungen und Pankeborn zu verbinden, das mit einer erheblichen Entsiegelung der Böden einher gehen könnte. Die Wohnqualität soll steigen und die Ortsidentitäten gestärkt werden.
Platz für Kinder, Jugendliche und Senioren brauchen Platz
Der Bevölkerungszuwachs in Bernaus führt wird dazu führen, dass manche Pflichtaufgaben, wie die Betreuung von Kindern und Jugendlichen, unzureichend erfüllt werden.
In Friedenstal sind immer noch keine Räume für den Klub “Gurkenwasser“ geschaffen worden. Hier sind deutliche Umsetzungsfehler festzustellen. Eine Angebotsvielfalt für Kinder und Jugendliche und unterschiedliche Betreuungsformen sind baulich und personell zu sichern. Eine Schließung von Einrichtungen, wie das „Jellow“ soll sich nicht wiederholen.
Wahlfreiheit der Eltern und Jugendlichen soll oberstes Gebot sein.
Dezentrale Spielflächen fördern
Bündnis 90 / Die Grünen sprechen sich für eine deutliche Erweiterung dezentraler Spielflächen aus, die insbesondere in unmittelbarer Nähe alter Siedlungsgebieten häufig fehlen. Kommunale Spiel- und Sportflächen müssen mit Beteiligung der Bürger kontinuierlich weiter entwickelt werden. Auch Straßenflächen sind vermehrt als „Spielstraßen“, als Orte der Begegnung auszuweisen, besonders in Kleinsiedlungsbereichen.
Dies trägt zu deren Attraktivität bei und fördert den Generationenwechsel, der sich häufig unbemerkt in gewachsenen Gebieten vollzieht.
Platz für Feste
Identitätsstiftende Ortsteil- und Straßenfeste sind unverzichtbarer Bestandteil für lebendige Dörfer und Städte. Sie stärken soziale Nachbarschaften. Ortsteile brauchen einen Platz, wo dies stattfinden kann.
Durch Bebauung des bisher genutzten Festplatzes hat es in Schönow – erneut – einen herben Verlust gegeben.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Stadtverwaltung Bernau, bei Mangel in den Ortsteilen geeignete Grundstücke erwirbt, planerisch schützt und baulich so vorbereitet, dass sie für definierte kulturelle Zwecke nutzbar werden und vor allem auch bleiben.
Angesichts der erfahrungen u.a. in Finowfurt sollte die Vergabe der Nutzungsrechte in geeigneter Art und Weise in einer Satzung geregelt werden, um unerwünschte Nutzungen für volksverhetzende Rechts-Rock-Konzerte o.ä. von Anfang an unterbinden zu können.
Kultur
Das kulturelle Angebot in Bernau ist vielfältig und hat eine hohe Qualität. Viele kleine, hochklassige Projekte sind auf Privatinitiative zurückzuführen, wie z.B. die Schönower „Cool-Tour-Tage“ in der Galerie im Hühnerstall. Sie prägen das Bild von Bernau als Kulturstätte und machen Bernau als Wohnort attraktiv.
Diese Kleinode sind zu erhalten und zu fördern, genauso wie kulturelle Aushängeschilder nach Art des Hussitenfestes oder das Siebenklang-Festival. Einseitige Mittelverschiebung zugunsten besonderer Schwergewichte lehnen wir ab.
Die Nachwuchsförderung ist besonders bedeutsam. Wir setzen uns dafür ein, neben den Angeboten der FRAKIMA-Werkstatt auch Band-Übungsräume als sinnvolle Ergänzung schulischen Musikunterrichtes anzubieten.
Seniorenstadt Bernau?
Wie wird sich der Altersschnitt und Zuzug entwickeln. Mehrgenerationen-Wohnangebote und Freizeitangebote sind unterrepräsentiert in Bernau. Das muss sich ändern. Demografischer Wandel ist unsere Chance für Beschäftigung, Ortsentwicklung, aktiv gelebte Nachbarschaft.
Vereine sind uns wichtig
Die Aktivitäten der örtlichen Vereine wollen wir in ihrer gesamten Vielfalt fördern . Dabei sollen die Bedürfnisse des Sports, der Kultur und anderer Interessenvertretungen gleich-berechtigt berücksichtigt werden. Alle Ortsteile sollen vergleichbar gute Trainingsbedingungen erhalten.
Uns befremdet die derzeitige Praxis der Fördermittelvergabe nach Gießkannen- und Windhund-Prinzip. Wir wollen Förderung von Projekten eher an messbarem Nutzen für die Allgemeinheit ausrichten.
Verwaltungshandeln
Städtepartnerschaften pflegen
Die Bernauer Städtepartnerschaften mit Champigny sur Marne und Skwierzyna müssen mehr als bisher mit Leben erfüllt, ausgebaut und durch regelmäßigen Jugendbegegnungen gefördert.
Bernau gemeinsam entwickeln!
Generell sprechen wir uns für die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements aus. Bündnis 90/die Grünen verstehen sich unverändert als Bürgerrechtspartei. Unser Ziel ist die „Bürgerkommune Bernau“.
Der notwendige Dialog zwischen Verwaltung und Bürgerschaft muss ernsthaft und auf Augenhöhe stattfinden, ohne „publikumswirksame“ und populistische Einzelfälle.
Bürgerhaushalt
Der eingeführte Bürgerhaushalt hat sich bewährt, jedoch ging es bisher nur darum, Geld für Projekte zu verteilen.
Wir wollen dieses Projekt weiterentwickeln zum Instrument, mit dem unsere Bürger auch bei Entscheidungen über notwendige Einsparungen treffen können.
Ombudsmann
Damit Sorgen und Nöte der Bevölkerung nicht ungehört verhallen, muss schnellstmöglich die Stelle eines unabhängigen und hauptamtlichen „Ombudsmanns“ geschaffen werden. Dieser ständige und immer ansprechbare Interessenvertreter der Bürgerschaft sollte von der Stadt bezahlt werden, von Weisungen der Verwaltungsspitze unabhängig sein und dienstrechtlich beim Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung angesiedelt sein. Andauernde Klagen zum Verwaltungshandeln – auch in den Einwohnerfragestunden – lassen dies notwendig erscheinen.
Der Ombudsmann soll das Recht haben, sich zu allen Gegenständen der Verwaltung unserer Stadt gegenüber der Stadtverordnetenversammlung und gegenüber dem Bürgermeister unabhängig zu äußern. Er soll ein Anhörungsrecht in der Stadtverordnetenversammlung und ihren Ausschüssen zu allen Gegenständen der Tagesordnung haben. Die Vorsteherin/der Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung und die Bürgermeisterin/der Bürgermeister sollten sich regelmäßig mit ihm treffen, um ständig ein Bild von den Sorgen und Nöten der Bürgerschaft zu haben.
Kooperation mit Nachbargemeinden
Wir wollen die Kooperation mit allen Nachbarkommunen generell und projektbezogen ausbauen. Althergebrachte, künstliche Gegensätze und Eifersüchteleien müssen überwunden werden und nicht mehr unausgesprochen Politik verhindern. Als Nachbargemeinde im Speckgürtel haben wir viele gemeinsame Probleme, Interessen und Chancen: gemeinsames Handeln kann nur zum Vorteil aller sein.
Als ein Beispiel kann das Instrumentarium eines gemeinsamen Einkaufs gestärkt und intensiviert werden.Zudem wollen wir in der Stadtverwaltung eine Stelle für die Verwaltung der kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen schaffen. Dieser soll auch die Vergabe des Treff23 als dauerhafte Aufgabe obliegen?
Bibliothek und Treff23 wollen wir so ertüchtigen, dass alle Geschosse barrierefrei erreichbar sind.
WAV Panke-Finow
Das Stimmen-Übergewicht Bernaus im WAV Panke-Finow sorgte nachvollziehbar für Verdruss in angeschlossenen Nachbargemeinden. Damit entfällt auch faktisch eine kritische Kontrolle der Verbandsversammlung über den Geschäftsbesorger – die Stadtwerke
Eine ehrenamtliche Führung eines großen Zweckverbandes ist mit einem millionenschweren Haushalt schlicht überfordert. Wir brauchen professionelle Verbandsleitung, angemessen ausgestattet und in ausreichenden Maß unabhängig. Diese Unabhängigkeit ist nur gewährleistet, wenn keine Kommune – wie derzeit Bernau – ein unumstößliches Stimmgewicht hat.
Wir möchten daher die Satzung des WAV Panke-Finow dahingehend verändern, dass das Stimmengewicht einer einzelnen Kommune auf maximal 50% der Verbandsversammlung festgeschrieben wird. Nur mit Stimme eines hauptamtlichen Verbandsleiters kann für eine mögliche Mehrheitsbildung gesorgt werden.
Kooperation mit Nachbargemeinden
Wir wollen Kooperationen mit allen Nachbarkommunen generell und auch projektbezogen ausbauen. Althergebrachte negative Gefühle und Vorbehalte müssen überwunden werden. Sie dürfen nicht länger Politik verhindern. Als Nachbargemeinde im Speckgürtel haben wir viele gemeinsame Probleme, Interessen und Chancen: gemeinsames Handeln kann nur zum Vorteil aller sein.
Dies sollte sich besonders in einer gemeinsamen Flächennutzungsplanung und Investorenwerbung auswirken, bei der nicht gegenseitiges Ausstechen und Konkurrenz zu Lasten von Natur und Umwelt, sondern strategisch weise, voraussschauende Planung den Takt angibt. Auch kann als Instrumentarium kann gemeinsamer Einkauf in Gemeinschaften Kosten und Ressourcen sparen.
Eine dringende Daseins-Fürsorge für Jung und Alt ist das Entwickeln eines öffentliches Hallenbad als mittelfristiges Projekt – zusammen mit den Gemeinden Panketal und Ahrensfelde, sowie der Stadt Werneuchen. Im „Berliner Speckgürtel“ ist es immer stärker erforderlich, für solche Angebote zusammen zu arbeiten. Nicht gegeneinander sind wir stark, nur miteinander!
Schwimmbad für den Niederbarnim
Um dem spürbaren Bedarf der Schulen, Bevölkerung und Vereinen gerecht zu werden, setzten wir uns zudem für die Errichtung eines öffentlich betriebenen Schwimmbades ein. Hierzu soll der Standort beim S-Bahnhof Friedenstal (ehem. Ofiziers-Kasino) geprüft und der Bedarf sowie die Möglichkeiten überprüft werden. Trotz allem muss man sich klar sein, dass Bäder in der Regel Zuschüsse erhalten müssen, um betrieben zu werden. Ein ausgewogenes Maß befürworten wir, und den Einsatz von erneuerbaren Energien fordern wir für einen kostengünstigen Betrieb.
Um dieses ambitionierte Projekt auf den Weg zu bringen, sollten alle politischen Kräfte zusammen mit Vereinen und Bürgern gemeinsam an einem Strang ziehen.
Klimaschutz beginnt vor Ort
Die städtischen Gesellschaften WoBau GmbH und die Stadtwerke GmbH sollen stärker erneuerbare Energien nutzen. Dabei wird der Mittelstand und das Handwerk auf diese wichtige Technik vorbereitet und qualifiziert zum Standortvorteil von Bernau.
Bernau hat im Landkreis-Vergleich noch nicht viel getan und erreicht, besonders auf dem erneuerbaren Wärmesektor. Wir wollen die Energiewende auf kommunaler Ebene weiter vorantreiben: Einspeisung von Sonnenwärme in das Fernwärmenetz soll ermöglicht und angemessen vergütet werden. Speichermöglichkeiten für Wärme sollen von Seite der Stadtwerke ausgebaut werden zugunsten erneuerbarer Wärme und Strom-Nutzung.
Ineffiziente Straßenbeleuchtung soll zeitnah auf stromsparende LED-Technik umgerüstet werden. Wir wollen, dass Bernau ein Klimaschutzkonzept und Energiekonzept erarbeitet, das den Namen zurecht trägt: Das muss dann auch zügig mit professioneller Hilfe umgesetzt werden. Chancen und Fördermittel stehen noch ungenutzt bereit hierzu, Synergien warten darauf, geweckt zu werden.
Fein! Wir haben Staub!
Die Belastung der Bevölkerung mit gesundheitsschädlichem Feinstaub ist nicht wirkungsvoll zurückgegangen. Allgemein ansteigende Atemwegserkrankungen legen nahe, die 2006 erklärten Ziele zur Luftreinhaltung aus den Schubladen zu holen und um zu setzen. Besondere Potentiale sehen wir in einer „Verkehrswende“ hin zu mehr Rad- und Elektrorad-Nutzung. Solange aber Radwege schlecht gepflegt, schlecht gebaut und schlecht geplant werden, werden wir ambitionierte Ziele nicht erreichen können.
Viele Busse der Barnimer Busgesellschaft BBG sind meist deutlich älter als 12 Jahre und fahren ohne Rußfilter bei Laufleistungen von mehr als 60.000 km pro Jahr! Häufig stehen sie mit laufenden Motoren in der Pause in Bahnhofsnähe.
Wir wollen, dass die Busse der Barnimer Busgesellschaft (BBG) mit Betriebshof in Bernau schnell mit Feinstaubfiltern ausgestattet werden – auch Kleintransporter als Schülertransporter im Landkreis!
Alternativ zu Dieselantrieben können auch Elektroantriebe im Öffentlichen Nahverkehr angewendet werden und zusätzlich Lärm wesentlich reduzieren – mit Oberleitungsbussen (wie in Eberswalde, EU Förderung „Trolley“)) oder mit moderner Akku-Technik. Leistungsspitzen aus Wind – oder Sonnenstrom könnten sinnvoll abgefedert, Stromnetze entlastet werden – eine Kooperation mit den Stadtwerken läge hier nahe.
Wir würden eher EU-Förderung zur Lärmminderung und Reinhaltung in Anspruch nehmen, als Gefahr zu laufen, EU-Strafen wegen Luftverschmutzungen zu zahlen.
Profil zeigen
Bündnis 90/ Die Grünen definieren sich als eigenständige Partei mit klarem politischen Profil.
Wir werden versuchen, für unsere Ziele Mehrheiten zu organisieren und uns in das politische Geschehen mit eigenen Anträgen in die Stadtverordneten-Versammlung (SVV) einbringen.
Unser Profil tragen wir auch nach außen: über unsere Homepage http://www.gruene-barnim.de können Sie sich immer aktuell informieren.
Schönes Programm. Schade, dass das mir in Schönow niemand in den Briefkasten geworfen hat. Und auch Schade, dass es scheinbar niemand ein zweites Mal zur Korrektur gelesen hat. (Doppelte Absätze, falsche Wortstellung en, Grammatik)
Insgesamt kam an Fakten für die Kommunalwahl nur was von der SPD. Bilder mit Floskeln hingen dafür Überfall rum.
Auch die Grünen in Panketal waren aus meiner persönlichen Sicht viel mehr im Wahlkampf tätig.
Sehr geehrter Herr Lehmann,
vielen Dank für Ihre konstruktive Kritik. Sie haben insofern recht, dass ein Mehr an Wahlkampfaktivitäten in ganz Bernau – nicht nur in Schönow – wünschenswert gewesen wäre. Begrenzender Faktor hierbei ist aber immer die Zahl der verfügbaren Aktiven, die in Wahlkampfzeiten und Vorwahlkampfzeiten neben ihrer Berufstätigkeit die Programme erarbeiten und die Druckversionen an die Haushalte verteilen, die Plakate erarbeiten, drucken, kleben hängen, möglichst viele Infostände besetzen, die Homepage pflegen müssen usw., usw…
Der gesamte Wahlkampf für Bernau, Ahrensfelde und Werneuchen ruhte bei uns auf den Schultern weniger Menschen, die wirklich viel Zeit und Herzblut investiert haben. Mehr war schlicht nicht drin.
Es macht keinen Sinn, riesige Druckauflagen zu beauftragen und zu bezahlen, wenn man sie mangels ausreichender Zahl von Aktiven nicht in die Briefkästen bekommt. Die Druckauflage von 2.500 Exemplaren haben wir verteilen können – u.a. auch in Schönow.
Man muss in dieser Situation darauf setzen, dass Interessierte wie Sie auf die Homepage schauen und ggf. auch an Infoständen oder über die Homepage Kontakt mit uns aufnehmen.
Ich möchte Sie aber herzlich dazu einladen, sich bei uns einzubringen und mitzumachen!
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Dyhr