Pressemitteilung 13/07 vom 9. Oktober 2007

Obwohl das „Obusgutachten“ eine Tendenz gegen den Obus und für den Wasserstoffbrennstoffzellenbus aufweist, zeigt es bei genauem Lesen, dass der Obus für Eberswalde ein sehr gut funktionierendes Nahverkehrssystem ist. Er ist umweltfreundlich, wirtschaftlich, hat ein gutes Image, befördert überdurchschnittlich viele Fahrgäste (im Vergleich mit anderen Städten gleicher Größenordnung) und ist ein Markenzeichen für Eberswalde. Außerdem wird in dem Gutachten deutlich: das Obusnetz kann mit relativ geringem Aufwand noch attraktiver gestaltet werden.

Die im Gutachten prognostizierte größere Wirtschaftlichkeit des Brennstoffzellenbusses ab ca. 2015 beruht auf weitgehend spekulativen Daten. Deren ungeprüfte Übernahme kann zu Fehlentscheidungen führen. Glaubenssätze der Art „Die Zukunft gehört dem Wasserstoffzellenbus mit Hybridtechnologie“ helfen nicht wirklich. Die Obus-Infrastruktur wurde mit Fördermitteln erneuert. Soll diese Infrastruktur vor Ende der Zweckbindungsfrist stillgelegt und neue Fördermittel für eine andere Technologie eingeworben werden?

Vor diesem Hintergrund erklären Karl-Dietrich Laffin, Kreissprecher von B90/Grüne und Prof. Johannes Creutziger, Fraktionsvorsitzender von Grüne/Freie Wähler im Kreistag: „Wir sehen keinen vernünftigen Grund, heute eine Entwicklung ‚weg vom Obus’ zu beginnen. Das gut funktionierende Obussystem in der Kreisstadt darf nicht durch ‚Fahren auf Verschleiß’ gefährdet werden. Notwendige Investitionen in die Busflotte und das Oberleitungsnetz sollten zeitnah und kontinuierlich erfolgen, um die Attraktivität und Zuverlässigkeit der Obusse zu erhalten und weitere Fahrgäste zu gewinnen. Beim Ausbau des Systems, zum Beispiel nach Südend, sollten Landkreis und Stadt an einem Strang ziehen und sich die Kosten teilen. Die Initiativen für die Einführung des ebenfalls umweltfreundlichen, aber noch nicht marktreifen Brennstoffzellenbusses sollten sich auf Bernau konzentrieren, wo bisher ausschließlich mit Dieselbussen gefahren wird. Dadurch könnte dort die Lärm- und Feinstaubbelastung gesenkt werden.“

Bündnis 90/Die Grünen unterstützen die Unterschriftenaktion für den Erhalt des Obusses und rufen dazu auf, sich in der Stadt Eberswalde und im Kreistag parteiübergreifend für den Obus stark zu machen.

Karl-Dietrich Laffin
Prof. Johannes Creutziger

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN • Kreisverband Barnim
Brautstraße 34 • 16225 Eberswalde • Tel/Fax: (03334) 38 40 74