- Der zentraler Funktionsbau mit allen Verwaltungsangeboten an einem Ort ermöglicht künftig auch einen besseren Bürgerservice, als die bisherige dezentrale Verteilung der Verwaltungsstandorte, die zudem auch nicht alle den heutigen Anforderungen an Barrierefreiheit entsprechen.
- Auch die Verwaltungsabläufe in einer wachsenden Stadt werden mit dem neuen Rathaus verbessert. Nicht alles lässt sich mit Datenverarbeitung lösen. Wegezeiten sind Arbeitszeit, die verlorengeht.
- Seit der Wende hat sich die Einwohnerzahl Bernaus verdoppelt. Allein die Anzahl der betreuten Kinder in Kitas und Horten hat in den letzten 10 Jahren von etwa 2.300 auf rund 3.300 zugenommen. Die Stadt hat in die soziale Infrastruktur investiert, Schulen, Kindergärten und Spielplätze wurden neu gebaut oder saniert. Die Anzahl der Mitarbeiter in der Stadtverwaltung wuchs im gleichen Zeitraum von 136 auf 168.
Gleich geblieben ist für die Verwaltungsmitarbeiter indes die Raumsituation. Diese bewirkt, dass Büroräume heute teilweise überbelegt sind, benötigte Neueinstellungen aufgrund des fehlenden Platzes nicht vorgenommen werden können und für Beratungen mit Bürgern oder Vertragspartnern der Stadt geeignete Räumlichkeiten fehlen.
Die Stadt wächst aber weiter. Der Zuzug aus Berlin hält an. Prognostiziert wird ein Bevölkerungswachstum auf bis zu 50.000 Einwohner, die Verwaltungsdienstleistungen nachfragen. Damit ist ein weiteres Wachstum der Verwaltung unausweichlich. Die in der öffentliche Diskussion immer wieder vorgetragene Behauptung, dass die Arbeitsleistung von Menschen durch Computer ersetzt werden könnte, ist schlichte Desinformation. Ein Computer kann allenfalls standardisierte Arbeitsabläufe erleichtern – eine sachkundige Beratung des Bürgers mit individuellen Anliegen durch eine ausgebildete Verwaltungsfachkraft wird ein Computer nie leisten können. - Das bestehende, 1965 errichtete Gebäude in der Bürgermeisterstraße 25 ist von der Statik her ausgereizt. Eine Erweiterung wäre deswegen im Vergleich zum möglichen Raumgewinn nicht nur unwirtschaftlich. Es wäre auch nicht so weit ausbaufähig, dass die Unterbringung dort zukunftsfest wäre.
Von daher führt an einem Rathausneubau in zentraler Innenstadtlage kein Weg vorbei. Dass es im Zuge der Baumaßnahmen zu Einschränkungen der dort lebenden Bürger kommen wird, steht ohne Zweifel fest. Bestandteil der aktuellen Planung ist jedoch auch ein Logistikmanagement, das die Einschränkungen zu gering, wie irgendwie machbar halten soll.
Und – sobald die Ausbauphase beginnt, werden sicherlich auch Erleichterungen eintreten.