Probleme am Schweinepestzaun im Nationalpark Unteres Odertal werden gelöst

Die Bilder von verendeten Rehen am Schutzzaun gegen die afrikanische Schweinepest (ASP), die uns aus dem Nationalpark „Unteres Odertal“ erreichten, haben uns erschüttert. Wir sind daher sehr froh, dass inzwischen ein intensiver Ausstausch zwischen den Landkreisen, die für den konkreten Zaunverlauf verantwortlich sind, den Ministerien für Verbraucher- und Umweltschutz des Landes Brandenburg und der Nationalparkverwaltung stattfindet und nach praktikablen Lösungen gesucht wird.

Erste Maßnahmen wurden vom Amtstierarzt des Landkreises Uckermark bereits eingeleitet. So sollen Rehe, die am Schutzzaun gesehen werden, gezielt aus dem eingezäunten Bereich geführt werden. Dazu wird der Zaun täglich kontrolliert und die vorhandenen Tore zeitweise geöffnet. Helfer und Ranger leiten die Tiere heraus. Als Unterstützung soll auch eine Drohne zum Einsatz kommen.

Auch wenn sich die Situation aufgrund sinkender Wasserstände in den Poldern derzeit entspannt, besteht die Gefahr weiterer Überflutungen durch das jährliche Frühjahrshochwasser. Die knappe Zeit muss daher genutzt werden, um eine sichere Alternative für die betroffenen Wildtierbestände zu finden.

Zum Hintergrund:

Die Schutzzäune sind leider eine notwendige und derzeit die einzig effektive Maßnahme, um die Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern. Damit werden auch Leiden für die heimische Wildschweinpopulation, bei der die Seuche fast immer tödlich verläuft, verringert. Von einem Rückbau des Zaunes entlang der polnischen Grenze kann kurzfristig nicht ausgegangen werden, da der Seuchendruck dort weiterhin hoch ist. Umsetzungen des Zaunes sind nicht einfach, da hiermit Planungsverfahren, Gespräche mit Grundstückseigentümern, Munitionssuche und weiteres verbunden sind.

Die Durchlässigkeit der Zäune für andere Tierarten spielte bei der Zaunbeschaffung eine wichtige Rolle. Mit einer Höhe von 1,20 Meter sind die Zäune so konstruiert, dass sie von Rehen und Hirschen normalerweise übersprungen werden können. Für kleinere Tiere wurden Durchlässe geschaffen. Die Trassenplanung sollte so erfolgen, dass Schutzgebiete möglichst nicht betroffen sind. Dies ist jedoch nicht in jedem Fall zu gewährleisten. 

Sarah Polzer-Storek
Sprecherin des Kreisverbandes

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