Pressemitteilung 04/08 vom 2. April 2008
Der unfruchtbare Streit um die Gestaltung des 2. Bauabschnittes der Mühsamstraße in Eberswalde sollte endlich beendet werden. Die Stadtverwaltung muss dabei den Vorstellungen der Anlieger, die 65 % der Ausbaukosten tragen, stärker entgegenkommen. Die grundsätzliche Ablehung der von den Bürgern gewünschten Pflastervariante ist für Ortsbürgermeisterin Karen Oehler und die Fraktion Grüne/BFB nicht nachvollziehbar. Die Straße befindet sich in dem 1995 festgelegten Erhaltungsgebiet zwischen Heine-, Herwegh-, Goethe-, Pfeil- und Lessingstraße. Dessen Ziel besteht in der Erhaltung der städtebaulichen Eigenart des Gebietes. Rückbau oder Änderung baulicher Anlagen bedürfen hier einer besonderen Genehmigung. Diese Verpflichtung sollte die Stadt nicht nur auf die Grundstückseigentümer beziehen, sondern auch auf ihre eigenen Baumaßnahmen anwenden.
Das Argument zu hoher Mehrkosten für die Stadt trifft nicht zu. Von den derzeit geplanten Gesamtkosten in Höhe von ca. 725 000 Euro für den 377 Meter langen Abschnitt beträgt der städtische Anteil rund 254 000 (35 %). Davon werden knapp 70 Prozent durch Fördermittel für den Stadtumbau, wohlgemerkt aus dem Teilprogramm „Aufwertung“, gedeckt. Für die Stadt bleibt also ein tatsächlicher Eigenanteil von ca. 78 000 Euro. Die Pflasterung der Straße würde laut Variantenvergleich der Stadt rund 47 000 Euro mehr kosten als Asphalt. Für den städtischen Eigenanteil bedeutet dies eine Erhöhung um rund 5000 Euro! Im Übrigen wurden auch in anderen Altstadtbereichen die verkehrlich gering belasteten Straßen bei Rekonstruktion wieder mit Natursteinpflaster befestigt wurden.
Grüne/BFB schlagen daher vor, die Straße wieder mit dem historischen Material zu pflastern. Um eine durchgehende Bepflanzung zu ermöglichen, sollten die beidseitigen Parkstreifen in regelmäßigen Abständen von Baumscheiben unterbrochen werden.
Karen Oehler
Ortsbürgermeisterin Stadtmitte
Mitglied im Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN • Kreisverband Barnim
Brautstraße 34 • 16225 Eberswalde • Tel/Fax: (03334) 38 40 74