Asylbewerberheim Wandlitz: Scharfe Kritik von Bündnis 90/Die Grünen an Landrat Ihrke

Viele Bewohner der Gemeinde Wandlitz sind wegen des geplanten Asylbewerberheims besorgt. Landrat Ihrke berichtete auf der Einwohnerversammlung im Goldenen Löwen in Wandlitz: „Wir haben da mal gegoogelt, wer in unmittelbarer Nähe wohnt und die haben wir angeschrieben und informiert.“ Der Landrat spricht von 36 Briefen, die von der Verwaltung an betroffene Bürger verschickt worden seien.

Bündnis 90/Die Grünen kritisieren dieses Kommunikationskonzept des Landrats scharf. Wer meint, mit 36 Briefen eine Gemeinde von über 20.000 Einwohnern informieren können, ist mit dieser Aufgabe offensichtlich überfordert oder ignorant. Er schürt durch seine katastrophale Informationspolitik die Ängste der Menschen und fördert auf diese Weise fremdenfeindliche Haltungen.

Wir fordern vom Landrat schnellstmöglich die Veröffentlichung eines belastbaren Konzepts. Die von Ihrke öffentlich genannten Zahlen zur Belegungshöhe und dem Betreuungsschlüssel sollten darin festgeschrieben werden. Auch über die Folgekosten für die Gemeinde muss Klarheit herrschen. Welche Maßnahmen plant der Landrat, um eine Eingliederung der Asylbewerberkinder in den Schulalltag zu ermöglichen? Sind Gespräche mit den Eltern und Lehrern geplant? Wer wird diese führen? Wie werden Lehrer, Eltern und Kinder vorbereitet?

Bündnis 90/Die Grünen fordern den Landkreis auf, jährlich 5.000 € bereitzustellen, um das friedliche Miteinander von Bürgern und Asylbewerbern in Wandlitz zu gestalten.

Zur laufenden Debatte um die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen erklärt Stefan Böhmer, Kreissprecher der Bündnisgrünen: „Die Asylbewerber sollten vorrangig in den Städten Eberswalde und Bernau untergebracht werden. Hier haben sie die besten Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe und es gibt gute Versorgungsmöglichkeiten und Verkehrsanbindungen. In der Stadt sind Ausländer nicht so stark in der Außenseiterrolle, haben mehr Kontaktmöglichkeiten und Wohnungen stehen eher zur Verfügung als auf den Dörfern.“

Stefan Böhmer
Sprecher des Kreisverbands Barnim

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