Das Bundesverfassungsgericht hat am 18. Juli 2012 ein vorhersehbares Urteil verkündet. Danach sind die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz grundgesetzwidrig. Das Gericht stellte klar, dass die Menschenwürde nicht teilbar ist. Asylbewerber haben Anspruch auf das physische und soziokulturelle Existenzminimum, wie es auch Leistungsbeziehern von „Hartz IV“ zusteht. Als Sofortmaßnahme wurden rückwirkend ab 2011 deutlich erhöhte Sätze festgeschrieben. Gleichzeitig wurde dem Gesetzgeber eine verfassungsgemäße Neuregelung aufgegeben.
Nach Aussage der Kreisverwaltung bemüht sich der Landkreis Barnim, die Leistungen zum 1. August entsprechend den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes anzuheben.
Der Kreisverband Barnim von Bündnis 90/Die Grünen begrüßt das Bemühen und erwartet vom Landkreis die zügige Umsetzung. Grüne/B90 gehen davon aus, dass die Kreisverwaltung auch die Rückwirkung des Urteils berücksichtigt und die entsprechenden Nachzahlungen aus dem Jahr 2011 an die Betroffenen unverzüglich gewährt.
Das Land Brandenburg fordern Bündnis 90/Die Grünen auf, die Modalitäten der Auszahlung schnellstmöglich klarzustellen und die entsprechenden Zahlungen an den Landkreis umgehend zu leisten.
Die Barnimer Bündnisgrünen kritisieren, dass Kindern von Asylbewerbern die Teilhabe am Bildungspaket der Bundesregierung bisher verwehrt ist. Nach dem Verfassungsgerichtsurteil wird auch hierzu eine Korrektur überfällig. Der Landkreis soll nach Wegen suchen, diesbezüglich die Gleichstellung aller Kinder zu gewährleisten.
In einem Bericht der Landesregierung an den Landtag zu den Bedingungen in den Asylbewerberheimen in Brandenburg vom Januar des Jahres erscheint der Landkreis Barnim als eines der schlechtesten Beispiele. Das Asylbewerberheim in Althüttendorf befindet sich außerhalb städtischer Ansiedlung, abseits einer Bebauung. Es erschwert eine Teilhabe der Asylbewerber am gesellschaftlichen Leben. Bündnis 90/Die Grünen drängen deshalb darauf , der Empfehlung des Berichtes zu folgen und den Standort zu verändern. Die Betroffenen sollten, möglichst bereits vor Vertragsende mit dem jetzigen Betreiber im Jahr 2015, in der Stadt, überwiegend in Wohnungen, untergebracht werden.
Stefan Böhmer
Kreissprecher
1 Kommentar
Kommentar verfassen
Verwandte Artikel
Eberswalder Stadtfraktion traff sich zu Mini-Klausur
Die Eberswalder Stadtfraktion der Grünen hat sich zu einer Mini-Klausur getroffen, um zu planen, wie die nächsten Wochen gestaltet werden sollen. Eine große Fraktionsklausur steht am 25. Januar 2025 an!…
Weiterlesen »
Zur Pressemitteilung von Herrn Kuffert (AfD) zur Unterkunft für Geflüchtete am Stadtsee in Eberswalde
„Wir sollten bei den Fakten bleiben!“ erklärt Karen Oehler, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in Eberswalde zu den Aussagen von Roman Kuffert. „Fakt ist, bezahlbarer Wohnraum ist derzeit knapp in Eberswalde. Das war laut kommunaler Wohnungsmarktexpertise bis 2021 anders. Damals vermeldete die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft WHG noch Leerstand und mangelnde Nachfrage nach größeren Wohnungen. Mittlerweile ist der Bedarf gestiegen. Eberswalde gilt heute als attraktive Stadt. Die größte zuziehende Migrationsgruppe in diesem Jahr sind allerdings Berliner.“ …
Weiterlesen »
Neuer Kreisvorstand gewählt
Am 16. Oktober 2024 wählten die Mitglieder des Kreisverbands Barnim von Bündnis 90/Die Grünen auf ihrer Mitgliederversammlung in Bernau einen neuen Kreisvorstand.
Als neues Sprecherteam wurden Barbara Brecht-Hadraschek aus Bernau und Yannes Janert aus Ahrensfelde gewählt. Beisitzer:innen sind Rebecca Muralt aus Eberswalde, Erik Mautsch aus Oderberg, Olga Hildebrandt aus Wandlitz und Steffi Bernsee aus Bernau. Regina Satzer aus Panketal wurde erneut zur Schatzmeisterin bestimmt. Damit sind alle drei Regionalverbände der Barnimer Grünen (Ober-, Mittel- und Niederbarnim) im Kreisvorstand gut vertreten. …
Weiterlesen »