Auf Einladung der Bernauer Stadtverordneten Thomas Dyhr und Klaus Labod und mit freundlicher Genehmigung der Geschäftsleitung der Firma HOFFMANN wurde am 23.04.2016 ein Ortstermin mit Pressebegleitung an der illegalen Müllkippe der Firma GEAB durchgeführt.
Für die bündnisgrüne Landtagsfraktion erschienen der Fraktionsvorsitzende Axel Vogel und der Abgeordnete Benjamin Raschke.
Für die bündnisgrüne Kreistagsfraktion in Eberswalde erschien der Abgeordnete Heribert Rustige.
Mittlerweile ist klar, dass die GEAB-Kippe die größte ihrer Art in ganz Brandenburg ist.
Aus der mittlerweile auch uns vorliegenden gutachterlichen Gefährdungsabschätzung des Landesumweltamtes geht hervor, dass die Sickerwässer der Kippe allerlei giftige Substanzen enthalten, die Deponie Methan und Schwefelwasserstoff ausgast und die vier Haufwerke auch mechanisch nicht stabil sind. Es sind demnach Hangabbrüche u.ä. zu befürchten.
Grenzwertüberschreitungen gibt es u.a. bei Schwermetallen und phenolischen Komponenten. Um es kurz zu machen – dieses Ergebnis von Umweltkriminalität ist gefährlich und die Landesregierung übte sich die vergangenen Jahre im Nichtstun!
Es ist durch das gemeinsame Bemühen der gesamten SVV Bernau, Kreistag und der grünen Landtagsfraktion mittlerweile gelungen, die klare Abwehrhaltung des Landes gegen die Übernahme von Verantwortung für die Sanierung aufzuweichen.
Wie der Bürgermeister in der Berichterstattung der letzten SVV sagte, soll es mittlerweile zwischen Stadt, Kreis und Land Verhandlungen geben, deren Zwischenstand uns aber bisher noch unbekannt ist.
Mit diesem Ergebnis sind wir als Stadtverordnete Bernaus für die Bernauer Bürger gegenüber dem Stand des letzten Jahres einen riesigen Schritt vorangekommen. Dieser Zwischenstand reicht aber noch nicht. Bis zum Beginn der Sanierung ist es noch ein weiter Weg und es bedarf wegen der enormen Kosten weiteren hohen Drucks, um die Landesregierung diesbezüglich zum Jagen zu tragen.
Insbesondere bedarf es eines fundierten Sanierungskonzeptes, denn die laut Gutachten dort lagernden 621.168 m³ Müllablagerungen entsprechen fast 50.000 Lastwagenfuhren, bzw. 690 Güterzügen bei unterstellten 900 m³ pro Zug.
Diese Menge bekommt man nicht von heute auf morgen weg und es bedarf einer ausgefeilten Logistik, um das Problem zu lösen.
Die bündnisgrüne Landtagsfraktion hat sich nun des Thema der illegalen Müllkippen in Brandenburg tiefergehend angenommen und bereits Mängel in Auskünften der Landesregierung festgestellt. Ganz offenbar ist auch im Umweltministerium noch gar nicht klar, welche Dimension dieses Brandenburger Problem eigentlich hat. Bernau ist ja nur eine von vielen Müllkippen in Brandenburg und wir sollten dieses Problem unseren Enkeln nicht hinterlassen!
TWEETS:
Eindrücke von Brandenburgs größter illegaler #Mülldeponie in #Bernau . Mit @ThomasDyhr und #AxelVogel pic.twitter.com/073GAhdQOo
— Benjamin Raschke (@Ben_Raschke) 23. April 2016
Das Presseecho in der Märkischen Oderzeitung: http://www.moz.de/heimat/lokalredaktionen/bernau/artikel3/dg/0/1/1477201/