Am 27. April fand in Bernau bei Berlin eine inspirierende Veranstaltung statt, die innovative Wege in der Bildung erkundete. Rund 25 engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelten sich unter strahlendem Sonnenschein im Treff 23, um bei der „Zukunftswerkstatt Bildung“ gemeinsam nach Lösungen für die Herausforderungen des Bildungssystems zu suchen.
Geballte Kompetenz am Start
Foto: Marie Liebig, Petra Budke, Barbara Brecht-Hadraschek und Corinna Balkow
Der Kreisverband B90/Die Grünen lud unter dem Motto „Bildung ist der Schlüssel“ zu einem spannenden Workshop ein. Organisiert und moderiert wurde das Event von Barbara Brecht-Hadraschek und Marie Liebig. Barbara, unsere Direktkandidatin für den Landtag, Vorstandsmitglied des Regionalverbandes Niederbarnim und aktiv in den LAGs Bildung sowie Kinder, Jugend und Familie, brachte ihre umfangreichen Erfahrungen im Bereich der Bildungspolitik ein. Marie, engagiertes Mitglied der Grünen und Kreistagskandidatin für Bernau, ergänzte die Moderation und sorgte für einen strukturierten Ablauf der Veranstaltung.
Mit Petra Budke, Fraktionsvorsitzende der Grünen und bildungspolitische Sprecherin im Brandenburger Landtag, Corinna Rüffer, Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Inklusion und Corinna Balkow, Bezirksverordnete in Charlottenburg/Wilmersdorf, die auch ihre langjährige Erfahrung im Bereich Ethik der KI einbrachte, waren führende Stimmen aus Politik und Bildung anwesend. Diese Expertinnen brachten nicht nur ihr Fachwissen ein, sondern auch ihre Visionen für ein inklusives und fortschrittliches Bildungssystem.
Die Meckerrunde – Frust abladen und Kopf frei machen
Foto: Die Ergebnisse der Meckerrunde - Es gibt viel zu tun
Die Zukunftswerkstatt startete mit einer Meckerrunde, in der Anliegen und Frust offen geäußert werden konnten – eine gute Methode, um gleich zu Beginn des Workshops die größten Herausforderungen des aktuellen Bildungssystems zu identifizieren. Die Meckerrunde war ein wichtiger Auftakt, um die Anliegen der Teilnehmerinnen klar herauszuarbeiten und sich mental auf die anschließende Diskussion und Ideenfindung vorzubereiten. Die Teilnehmer*innen trugen zahlreiche Kritikpunkte zusammen, unter anderem den Mangel an Fachkräften, die schleppende Umsetzung der Inklusion, fehlende Chancengleichheit, Überbürokratisierung und natürlich die Hürden auf dem Weg zur digitalisierten Bildungseinrichtung. (siehe Foto)
Vom Meckern zum Gestalten: Impulse von Corinna Balkow
Foto: Corinna Balkow und Barbara Brecht-Hadraschek
Nach dem klärenden Auftakt durch die Meckerrunde griff Corinna Balkow, Mitglied der BVV Charlottenburg/Wilmersdorf und Bildungsexpertin, die energiegeladene Stimmung auf. Sie hielt einen inspirierenden Vortrag über die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung im Bildungsbereich. Balkow betonte die Notwendigkeit, digitale Kompetenzen intensiv in den Schulalltag zu integrieren, um Schülerinnen und Schüler optimal auf die Anforderungen der modernen Welt vorzubereiten.
Ein weiterer Schwerpunkt ihres Vortrags war die Stärkung von Kompetenzen in Schlüsselpositionen. Sie kritisierte, dass Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft oft nicht ausreichend mit sachlichen und technischen Aspekten vertraut seien, was eine effektive Entscheidungsfindung behindere. Balkow schlug vor, durch multiprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Entwicklern, Entscheidungsträgern und Nutzern Plattformen zu schaffen, die zu praktikablen und zielgerichteteren Bildungslösungen führen.
Von digitalen Kompetenzen zur inklusiven Bildung
Foto: Corinna Rüffer im Livestream
Nachdem Corinna Balkow die Notwendigkeit der Integration digitaler Kompetenzen in den Schulalltag beleuchtet und die Bedeutung der multiprofessionellen Zusammenarbeit hervorgehoben hatte, wechselte der Fokus zu einem ebenso kritischen Thema: der Inklusion. Corinna Rüffer, bekannt für ihre Expertise in der Behindertenpolitik, wurde per Livestream zugeschaltet und führte die Diskussion in eine neue Richtung.
Vertiefte Einblicke in Inklusion: Praxisbeispiele von Corinna Rüffer
Corinna Rüffer, Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Inklusion, betonte die Bedeutung von Inklusion als Querschnittsthema und stellte konkrete Beispiele vor, wie inklusive Bildung erfolgreich umgesetzt werden kann. Ein besonders beeindruckendes Beispiel ist eine Schule, die es sich zum Prinzip gemacht hat, jedes Kind aufzunehmen, das sich anmeldet – unabhängig von Behinderung, Lernschwierigkeiten oder Herkunft.
Engagement ist der Schlüssel
Dieses Schulkonzept, das von einem engagierten Kollegium getragen wird, zeigt, wie Inklusion durch eine gemeinsame Haltung und den Einsatz für jedes einzelne Kind in die Praxis umgesetzt werden kann. Rüffer betonte, dass der Erfolg dieses Ansatzes wesentlich davon abhängt, dass alle Beteiligten die Vision teilen und sich aktiv dafür einsetzen. Sie veranschaulichte, wie eine solche Haltung nicht nur die Schulkultur verändert, sondern auch zu konkreten positiven Veränderungen im Bildungsalltag der Kinder führt.
Steffi Bernsee, Sprecherin des Kreisverbandes unf Kandidatin für den Kreistag, griff das Thema im Saal auf und sprach sich für weitere Anstrengungen im Bereich Inklusion aus. Als pflegende Mutter weiß sie aus erster Hand, welche Herausforderungen fehlende Inklusion und mangelnde Barrierefreiheit im Alltag mit sich bringen.
Kurze Pause: Lebhafter Austausch unter den Teilnehmenden
Foto: Steffi Bernsee, Mathias Hasselmann und Petra Budke
Nach den tiefen Einblicken von Corinna Rüffer gönnten sich die Teilnehmenden eine wohlverdiente Kaffeepause. Diese bot nicht nur Gelegenheit zum Durchatmen, sondern wurde auch intensiv genutzt, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Anwesenden tauschten sich angeregt über die zuvor gehörten Ideen aus und knüpften wichtige Kontakte.
Petra Budke bringt politische Perspektiven ein
Gestärkt und inspiriert von den Gesprächen setzte Petra Budke, Fraktionsvorsitzende der Grünen und bildungspolitische Sprecherin im Brandenburger Landtag, die Veranstaltung fort. Sie gab einen Überblick über die erfolgreichen Bildungsprogramme der aktuellen Landesregierung. Besonders hob sie die Verbesserung des Betreuungsschlüssels hervor, der eine bessere Betreuungs- und Bildungsqualität ermögliche. Budke betonte auch die Bedeutung der frühkindlichen Bildung und stellte Initiativen vor, die Kindern einen besseren Start in ihre Bildungskarriere ermöglichen sollen. Ihre Ausführungen machten deutlich, wie politische Führung direkt zur Qualität der Bildung beitragen kann.
Von der Inspiration zum Handeln
Foto: Yannes Janert - Workshophase
Nach dem kraftvollen Input kribbelte es bei allen Teilnehmer*innen in den Fingern. Sie wollten endlich selbst aktiv werden, ihre Ideen und Utopien vorstellen, diskutieren und an Umsetzungsmöglichkeiten arbeiten. Dazu wurden drei Gruppen gebildet, die sich jeweils mit spezifischen Aspekten des Bildungssystems beschäftigten: Schulalltag, politische Rahmenbedingungen und systemische Herausforderungen.
Die Workshops dienten als Kreativlabors, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, inspiriert von den zuvor gehörten Vorträgen, ihren eigenen Visionen und intensiven Gruppendiskussionen, nun an der Entwicklung konkreter und praxisnaher Lösungen arbeiteten.
Wie funktioniert eine Zukunftswerkstatt? Ein Blick hinter die Kulissen
Eine Veranstaltung wie die Zukunftswerkstatt zu organisieren, ist eine große Aufgabe, die viel Engagement und Sorgfalt erfordert. Von der Auswahl des Veranstaltungsortes über die Koordination der Referentinnen bis hin zur Vorbereitung des Caterings haben sich Barbara, Marie und Yannes um alles gekümmert. Mathias hatte die Technik und den Livestream vor Ort im Griff. Teamwork vom Feinsten.
Ein großes Dankeschön für die tolle Vorarbeit, die es allen Beteiligten ermöglichte, sich voll und ganz auf das Programm und den Austausch zu konzentrieren.
Die Zukunftswerkstatt hat interessante und praktikable Lösungsvorschlägen hervorgebracht. Wir werden in Kürze an dieser Stelle ein paar Beispiele veröffentlichen.
Ein Tag voller Einsichten und Inspiration
Foto. Mitorganisator Yannes Janert fotografiert die Teilnermer*innen
Die Zukunftswerkstatt Bildung war nicht nur eine Plattform für den Austausch von Ideen, sondern auch ein Zeugnis des Engagements und der Kreativität aller Beteiligten. Die intensive Zusammenarbeit führte zu konkreten Vorschlägen, die in einem abschließenden Bericht zusammengefasst werden, um Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Bildungspolitik zu bieten.
Diese Veranstaltung hat einmal mehr bestätigt, dass Bildung der Schlüssel zu einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft ist. Wer tiefer in die bildungspolitischen Konzepte der Grünen eintauchen möchte, findet im Wahlprogramm zur Kommunalwahl umfassende Informationen und Ansätze für die Zukunft.
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